Was kann man zu einer Person sagen, die mehr Geheimnisse hat als es Sterne am Himmel gibt? Ihre Mutter, eine zierliche junge Blüte, verheiratet mit einem wohlhabenden und angesehenen Regierungsbeamten, dessen strenge Hand über seinen Mitarbeitern und seiner Familie lag, kämpfte sich über mehrere Stunden durch die Schmerzen der Geburt und schließlich erblickte das kleine Energiebündel am 12. Dezember 1988 das Licht der Welt. Benannt wurde sie nach der sehr jung verstorbenen Schwester ihres Vaters, so trägt sie fortan den Namen Irene Adler. Wenn es Mal Erinnerungen an ihre Kindheit an die Oberfläche schaffen, so sind jene größtenteils von Glück geprägt wenngleich ihre Geburtsstadt New Jersey hierbei nur noch eine kleine Rolle spielt, zog es die Familie doch bereits kurz nach ihrem 6. Lebensjahr in die Metropole von Boston. Gutbehütet. Glücklich. Keine Zwischenfälle, die dazu führten, dass man die Taschentücher hätte zucken müssen und doch wird sie so oft mit Mitleid bedacht. Selten, bis gar nicht, spricht Irene dabei über sich oder ihr Leben, denn mit fortschreitendem Alter hatte sie gelernt die Gesellschaft so zu nehmen, wie sie war. Verkorkst. Wieso wunderte man sich da, dass sie ebenso einen Weg einschlug, der nicht der Norm entsprach? Studiert hatte die rothaarige Schönheit, zur großer Enttäuschung ihrer Eltern nicht, was nicht bedeutete, dass es ihr an Intelligenz fehlte, denn diese besaß sie durchaus, wenngleich eine Fähigkeit alle anderen ausstach. Ihr Talent andere zu manipulieren, um zu bekommen, was sie wollte. Nicht selten sagte man ihr dabei unfaire Methoden nach, darunter gar die Erpressung von Personen hohen Standes, was dazu führte, dass Irene’s Kontakt zu den Eltern vor einigen Jahren abbrach. Sie verließ die Vereinigten Staaten, lebte eine Zeitlang in Großbritannien, lernte weite Teile Europas kennen. Eine Abenteuerin, mochte man meinen, wäre sie nicht so sehr auf den eigenen Vorteil bedacht. Nicht so besessen davon die Kontrolle zu behalten, überlegen zu sein. Durch ein Portal zu fallen, war dabei eine Situation, die der 27-Jährigen zu Gänze entglitt, doch Irene wäre nicht Irene wenn sie das in die Knie gezwungen hätte. In der Stadt der Engel fand sie sich schnell zurecht, tauchte im Rotlichtmilieu unter, wo sie den Herren der Schöpfung ganz besondere Dienstleistungen anbietet, vorzugsweise jenen, die über Macht und Geld verfügten, die sie sich früher oder später – durch kompromittierende Fotos - zunutze machen kann.